Orlando

Anelletti, Cannoli und Caponata. Mit Orlando erobert die sizilianische Küche Berlin

«Sicilian food of happiness»: So lautet der Slogan von Orlando, das in Prenzlauer Berg gelegene Lokal, mit dem Giulia das Beste der sizilianischen Küche nach Berlin bringt.

Bei Orlando sind Nudeln hausgemacht, Caponata und Arancini werden in typischen sizilianischen Schalen serviert und Cannoli werden frisch mit Schafsricotta gefüllt. Zu den Speisen kann man einen Nero D’Avola oder einen Catarratto bestellen, beide autochtone Rebsorten Siziliens. Diese sind nur einige der Geheimnisse, die hinter dem Erfolg von Giulia stehen, die mit ihrem Lokal Orlando den Berlinern authentische Geschichten über die gastronomische Tradition Siziliens zu erzählen versucht.

Lesen Sie diesen Artikel auf Italienisch.

Orlando – Das neue Berliner Lokal

«Eine Nomadin auf Reisen auf der Suche nach der Schönheit» so definiert sich Giulia. Von Palermo nach Berlin gezogen, um eine Geschichte zu erzählen, in der sich Essen und Kultur mit Leidenschaft vermischen: «Orlando entspricht einer dynamischen Realität. Ich habe viele Ideen und Projekte vor. Ich würde gerne allmählich in Kontakt mit dem ganzen Stadtviertel treten, um mich danach der ganzen Stadt gegenüber vorzustellen. Aus diesem Grunde bietet Orlando Gerichte an, die sich allen Geschmäckern eignen, Fleisch- und Fischliebhabern, Vegetariern, Veganern und Glutenallergikern. Täglich bereiten wir ein Businesslunch zum Preis von 8€ zu, das Hauptgericht, Salat, Kaffee und Nachspeise einschließt. Und ab 17 Uhr gibt es ein reiches Happy Hour-Buffet zum Preis von 5€. Unsere Highlights? Caponata, Arancini, Cannoli, sizilianische Anelletti und Pane cunzato (belegtes Holzofenbrot). Dazu eignen sich sizilianische Weine und Liköre am besten». Das Lokal kann am Wochenende für Privatveranstaltungen, Workshops und Supper Clubs gemietet werden.

«Kleine Realitäten arbeiten anders, auf einer persönlichen, direkten und handwerklichen Weise»

«Die Idee, Orlando zu eröffnen, wurde nach einer langen Reise durch Sizilien geboren. Ich wollte die authentischen gastronomischen Realitäten der Insel entdecken. Während der Reise habe ich viele Leute kennengelernt, mit denen ich tiefe Freundschaftsbeziehungen und wertvolle Partnerschaften aufgebaut habe. Orlandos Lieferanten sind meistens junge Unternehmer. Der Wein kommt z.B. aus Petrosino und wird von Terre del Sole Zerilli hergestellt. Das kleine sizilianische Unternehmen Sclafani ist Hersteller unserer Liköre. Unser Kaffee kommt aus Catania und unser natives Olivenöl extra aus einem kleinen Dorf in der Provinz von Messina. Kreuz und quer sind wir durch Sizilien gereist und haben dabei die Vielfältigkeit und den Wert ihrer wein- und gastronomischen Kultur für uns neuentdeckt und ihnen uns zunutze gemacht. Ich arbeite gerne mit Leuten, die mir ähnlich sind, Leuten, die sich eng mit ihrem Herkunftsland verbunden fühlen und es deshalb verbessern möchten. Meiner Ansicht nach ist das eine unserer Stärken. Unseren Lieferanten kann ich blindlings vertrauen, weil sie ihre Arbeit mit Sorgfalt und Hingabe ausüben».

Orlando Furioso und die Sizilianität

«Man muss vorab sagen, dass Sizilianer an einer unheilbaren “Krankheit” leiden, der Sizilianität. Es geht um eine innige Beziehung zur Mittelmeerinsel und ihrer Schätze. Das sizilianische Reichtum entspricht dem Ergebnis der zahlreichen Invasionen der Vergangenheit: Griechen, Araber, Normannen haben die sizilianische Küche und die entsprechenden Vorbereitungsmethoden beeinflusst. Wie benutzen z.B. das aus Marokko stammende Kichererbsenmehl und bereiten Couscous der türkischen Tradition zufolge vor. Beide Speisen kamen nach Sizilien während der arabischen Herrschaft aus dem Nahen Osten und Nordafrika. Unsere Küche ist sehr vielfältig».

«Die Wahl des Namen Orlando ergab sich aus der engen Beziehung mit meiner Stadt, Palermo. Die Geschichte des Orlando Furioso (Der rasende Roland) wird noch heute im Volksmarionettentheater erzählt. Altes und Neues verschmelzen, das ist Orlandos Leitmotiv. Sogar das Logo des Lokals stellt den höfischen Helden dar. Durch Orlando drücke ich meine Liebe für Sizilien aus, und zwar nicht nur durch das Essen, sondern auch durch meine eigenen Lebenserfahrungen und -geschichten».

 «Jeder geht seinen eigenen Weg. Die Küche war meiner»

«Wenn ich ein paar Jahre zurückblicke, hätte ich mir das alles nicht vorstellen können: Berlin, die Gastronomie, das Lancieren italienischer Produkte mit dem Brand Orlando. Studiert habe ich Kommunikation und Marketing. Ich lebte und arbeitete lange in Mailand bis ich irgendwann das Bedürfnis spürte, einen Schnitt zu machen und etwas Neues zu unternehmen. Und wo hätte ich eine bessere Inspiration bekommen sollen als bei mir zu Hause in Palermo? Seit eh und je bin ich auf das Kochen neugierig. Diese Leidenschaft verdanke ich meiner Mutter, ausgezeichneter Lehrerin, die ich als Kind immer beobachtete, als sie am Herd stand. Von ihr habe ich viel gelernt und sorgsam hüte ich jetzt ihre Kochgeheimnisse. Besonders in Sizilien, höchstwahrscheinlich aber auch überall in der Welt, heißt Kochen nämlich nicht nur Ernähren, sondern auch Teilen. Kochen ist viel mehr eine Liebeserklärung».

«2013 buchte ich einen Hinflug nach Berlin. Mit Maurizio, einem guten Freund heute Musikproduzenten, beschlossen wir, Orlando zu lancieren. Ich begann also beruflich zu kochen! Ich hätte nie etwas Besseres tun können, denn beim Kochen verspüre ich solch eine innere Ruhe». Giulias Worte zeigen ihre Leidenschaft für das Kochen, die sie mit Erneuerungswunsch vorangetrieben hat. «Als ich in Berlin ankam, war ich erstmal bei Streetfood Events dabei, um das deutsche Publikum zu erforschen. Ich mietete eine Küche, bereitete sizilianische Spezialitäten zu und brachte sie dann zu den Events. Es war eine tolle Erfahrung, die ich noch nicht ganz aufgegeben habe. Ich hatte jedoch das Bedürfnis, etwas Eigenes, ein neues Zuhause zu haben. Am 25. Februar 2017 hat Orlando endlich seine Berliner Türen geöffnet. Nun schmeckt die Zukunft leckerer!»

Orlando

Rhinower Straße 10, 10437

Öffnungszeiten: von Dienstag bis Samstag, von 17 bis 23 Uhr

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Bilder und Video © Ciro “Ceero” Nuzzi (CPROD)

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