Die Toten kommen, die Protestaktion am 21. Juni in Berlin. Eine Fotogalerie

Es ist im Moment das meist getwitterte Thema in Deutschland: Am 21. Juni fand in Berlin eine neue Protestaktion des Zentrums für politische Schönheit statt. Die Künstlergruppe hatte unter dem Aufruf “Die Toten kommen” in den vergangenen Wochen für diesen Sonntag zu einem “Marsch der Entschlossenen” aufgerufen. Dieser sollte von der U-Bahnstation Friedrichstraße bis zum Kanzleramt führen um dort symbolischen einen Friedhof für alle jene anzulegen, die auf der Flucht in die EU an deren Außengrenzen gestorben sind.

Bereits am 16. Juni hatte das ZPS einen Sarg, angeblich mit dem Leichnam einer im Mittelmeer ertrunkenen Syrerin, in Berlin beigesetzt. Die Aktion war auf große Medienresonanz, aber auch auf Kritik gestoßen. So wurde auch die geplante Route und das Anlegen eines Mahnmals vor dem Kanzleramt im Vorneherein von der Polizei verboten. Trotzdem schlossen sich mehr als 5.000 Menschen am Sonntag dem Marsch an und lenkten diesen als dessen vorgesehenes Ende erreicht war spontan auf die Wiese vor dem Bundestag um. Innerhalb weniger Stunden entstanden hier nach Medienangaben mehr als 100 symbolische Grabhügel. Gebuddelt wurde mit den Händen, mit Flasche, Stöcken oder allem was gerade zur Hand war. Kreuze wurden gebastelt, Blumen niedergelegt, gebetet und musiziert. Nach circa einer Stunde drangen mehrmals kleinere Gruppen behelmter PolizistInnen in die Menschenmenge ein, um Einzelne festzunehmen. Die Demonstrierenden wurde mehrmalls aufgefordet, das Gelände vor dem Bundestag zu verlassen. Gegen Abend wurde die Veranstaltung von der Polizei geräumt.

Foto © Berthe Jentzsch